Merle








Update Merle
Merle kommt von Anfang an in der Pflegestelle mit der vorhandenen Hündin gut klar, mit den Menschen sowieso. Die Position als Zweithund passt gut, da die erste Hündin etwa gleich groß, aber älter ist. Hier kann sich Merle vieles abgucken, was ihr das Leben in der Großstadt Berlin erleichtert. Vor großen Hunden hat sie Angst, vor allem, wenn diese unangeleint auf sie zu stürzen. Merle war von Anfang an stubenrein.
Die kleine Merle wurde in der Urlaubszeit herzlos ausgesetzt und sich selbst überlassen. Mangels anderer Möglichkeiten überwand sie sich und bettelte verzweifelt vor einem Lidl (!!!) bei den dort einkaufenden Menschen um etwas Futter. So eine arme Seele – wenn sich ein Hundchen in einer derartigen Notsituation überwindet, sich in eine fremde Gegend zu begeben und fremde Menschen anbettelt, dann muss dieses Hundchen schon ganz extrem niedergeschlagen und hungrig sein, sonst würde es den direkten Kontakt als Straßenhund im fremden Revier dort eher aus Vorsicht meiden.
Eine der Helferinnen unseres Partnertierheimes war gerade in diesem Moment vor Ort, um für die Hunde Leckerlies einzukaufen. Sie erkannte sofort die Not der kleinen Merle, gab ihr ein Leckerchen und freundete sich mit ihr an. Danach konnte sie die kleine Hündin auf den Arm nehmen und in ihr Auto tragen. Merle war selig, sie kuschelte sich ganz fest an und entspannte sich.
Unsere Tierschützerin brachte sie um gehend zum Tierarzt. Dieser stellt fest, dass sie voller Flöhe und Zecken war – ein deutliches Zeichen, dass ihr unfreiwilliger Aufenthalt auf der Straße bereits länger angedauert hatte. Auch hatte sie Narben an ihrer Rute, möglicherweise waren da andere vierbeinige Futterkonkurrenten am Werk gewesen und hatten sie auf böse Art vertrieben. Zu ihrer Gesundheit wurde die kleine Maus gebadet und von den lästigen Plagegeistern befreit. Nach dem Impfen und chippen wurde ein Kastrationstermin abgesprochen, und sie durften nach Hause bzw. in eine kleine Auffangstation für Katzen umziehen. Unsere Retterin brachte es nicht übers Herz, Merle in das große Tierheim zubringen, wo es immer viel zu laut ist. Sie brachte sie zu sich in die Katzenpension, wo noch zwei, drei andere kleine Hunde leben. Dort gab es für Merle gekochte Leber als besondere Mahlzeit zu futtern – ein echtes Highlight. Nachdem Merle sich satt gefressen und viel getrunken hatte – sie war extrem durstig und hungrig – schlief sie selig auf dem Schoß ein. Merle war nun in Sicherheit, und das wusste sie auch. Nach einer Weile wurde sie umgebettet in ein Hundekörbchen, das störte sie beim Schlafen nicht. Merle schlief bis zum nächsten Tag mehr oder weniger ohne sich zu bewegen durch, so erschöpft war sie gewesen.
Am nächsten Tag zeigte sich, was die kleine Maus für ein liebevolles Geschöpf ist und dabei so hübsch - tricolor. Als Katze wäre sie eine Glückskatze, wollen wir hoffen, dass sie jetzt ein Glückshund wird. Sie freute sich so doll, als ihre Retterin wieder kam, da wackelte die Freude durch den ganzen kleinen Körper. Kein Wunder, hat sie es doch offensichtlich jetzt zum ersten Mal im Leben richtig gut. Aber das geht noch besser – mit einer eigenen Familie, einem eigenen weichen Schlafplatz und lieben Menschen, die sie nie wieder so arg enttäuschen.
Bei der Anreise sind alle Tiere vorschriftsmäßig geimpft, gechipt, getestet und entwurmt. Sie reisen mit EU-Pass und Übernahmevertrag aus, je nach Alter auch kastriert. Unsere Schützlinge werden über uns mit traces als registrierter deutscher Verein vermittelt und mit einem deutschen Transportunternehmen gefahren.
Unser Partnertierheim ist ständig mit Neuankömmlingen beschäftigt, daher wird immer mehr Futter benötigt, und deshalb erbitten wir hierfür auch Eure Spenden.
Wenn Sie also z.B. selbst keinen Hund aufnehmen können, uns aber anderweitig helfen möchten, so sind wir für Ihre Sach- oder Geldspenden ausgesprochen dankbar und leiten diese unverzüglich an das Tierheim weiter als Anerkennung für die dort geleistete, wertvolle Arbeit.