Bine

Kleiner Mix, weiblich, * ca. 2014, ca. 30 cm

Bine auf der Pflegestelle
nach der OP
und jetzt geheilt

Die süße "Honigbiene" BINE und ihr kleiner Sohn BUDDY wurden auf einem Bauernhof geboren und lebten dort die erste Zeit ihres kurzen Lebens ziemlich frei und ungebunden, sie lernten zwar nichts, aber sie hatten sich und konnten den ganzen Tag über spielen. Dort wurden sie mit Futter und Wasser versorgt, wenn auch mehr schlecht, als recht - sie liefen halt <einfach so> mit, ein artgerechtes Hundeleben, wie wir es allen unseren Vierbeinern angedeihen lassen, kennen sie von daher noch nicht. Sie lernen aber schnell. Mit Buddy zusammen lebte Bine noch über ein Jahr dort, um dann gemeinsam herzlos ausgesetzt auf der Straße zu landen. Dort wurden sie irgendwann von den staatlichen Hundefängern entdeckt, eingesammelt und in ein stattliches Shelter (Tötungsstation) geworfen – man geht da nicht gerade zimperlich mit den Hunden um, wirft sie in irgendein Rudel hinein, und leider überstand Bine diese Prozedur nicht unbeschadet; sie bezahlte die Grausamkeit der Wärter mit einem Biss nahe am und im Auge, an dessen Heilung sie lange zu knabbern hatte. Glücklicherweise wurde die Einfangaktion von dem Leiter unserer Tierauffangstation beobachtet, und er fuhr gleich hinterher, um die zwei Kleinen dort gegen Gebühr wieder auszulösen. Bei Buddy klappte es sofort, bei Bine erst ein paar Tage später – da hatten ihr die vorhandenen Hunde bereits ein Loch ins Ohr gebissen, denn in so einer Verwahranstalt wird nicht geschaut, welcher Hund sich mit wem verträgt, da fliegen die neuen in irgendeine Box rein – und wenn sie Glück haben, lässt man sie in Ruhe.

Bine kam dann aber auch frei, etwa drei Tage später – für uns eine gefühlte Ewigkeit, für sie war es der Verlust eines Auges und richtig viel Angst, vor allem vor Menschen.

In der Auffangstation zeigten sich alle beide als sehr freundliche, den Menschen dort zugewandte Geschöpfe. Buddy war schnell vergeben, und Bine konnte auf eine Pflegestele in Deutschland ausreisen. Sie ist klein von Statur, aber gut im Futter, daran arbeiten wir.

Update:

Bine lebt seit dem 10-04-2021 in einer privaten Pflegestelle im Großraum Berlin. Lt. ihrem EU-Heimtierausweis ist sie älter, als uns anfangs mitgeteilt wurde. Dementsprechend ist auch ihr Verhalten - sie ist eine eher ruhige Mitbewohnerin, die perfekt zu einem älteren Menschen passen könnte. Noch ist die kleine Motte zurückhaltend und bescheiden, aber so langsam dreht sie auf und zeigt uns, was alles in ihr steckt. Bine ist rundum freundlich und liebevoll. Sie kommt mit allen anderen Hunden daheim gut aus, bewegt sich im Haus völlig frei und geht gerne in den Garten. Nach und nach eroberte sie nach dem Erdgeschoss nun auch die erste Etage, ist aber immer noch etwas menschenscheu und versteckt sich gerne unter dem Esstisch. Sie hat deswegen noch immer ein 3-Punkt-Sicherheitsgeschirr um und wird an einer Hausleine geführt, das funktioniert gut. Damit kann man mit Bine alles anstellen, was so erforderlich ist, sie lässt uns Menschen völlig friedlich alles an ihr befummeln, was anfällt - streicheln, auf den Schoß nehmen, Augensalbe eingeben, Fell bürsten, Krallen schneiden, usw. Sie ist auch schon prima mit im Auto gefahren und hinein und heraus geklettert, Gassi gehen in fremden Gebiet ist allerdings noch nicht wirklich ihre Leidenschaft, aber da ihr Verhalten von Tag zu Tag mutiger wird, sie durch und durch neugierig und vor allem sehr verfressen ist, gibt es deutlich Licht am Ende des Tunnels. Man kann sie gut bestechen, und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir mit ihr draußen unsere Runden drehen Können. Kurze Strecken, wie z.B. zum Tierarzt oder zu Besuch bei anderen Familien klappen bereits super, denn sie vertraut uns, ist immer lieb dabei und wenn es losgeht nach draußen, stellt sie sich an und will mit.

Seitdem Bine  nun hier in Deutschland an dem lädierten Auge operiert wurde, ist sie endlich schmerzfrei und zufrieden. Sie ist seitdem deutlich munterer und setzt mittlerweile sogar schon zu kurzem Galopp an - was ihrer Figur längerfristig gut tut. Sogar die 14 Tage mit dem lästigen Kragen um den Hals hat sie gut ertragen und das Nackenhörnchen ganz pfiffig als Kopfkissen genutzt. Jetzt ist Bine soweit, dass sie ihre eigene Familie kennen und lieben lernen kann.